Änderungen der Golfregeln in 2012

Es wird einige Änderungen im Regelwerk geben. Das Vorgabensystem wird verändert. Weitere Informationen findet Ihr hier. Einige Anpassungen sind für die tägliche Praxis sehr bedeutsam. Worum es geht, erfahren Sie hier aus erster Hand. Der Deutsche Golf Verband e. V. wird auch in den kommenden Monaten weiter informieren.

Und das ist neu (Quelle Golf.de):

Erweiterungen:

  • Neun-Löcher-Wettspiele (wenn im Wettspielkalender der Golfanlage) nun auch für Spieler der DGV-Vorgabenklasse 2 möglich (Pilotprojekt des DGV mit EGA)
  • EDS-Runden (im Rahmen des Angebots der Golfanlage) nun auch für Spieler der DGV-Vorgabenklasse 2 und über neun Löcher möglich
  • Aufhebung der Preisgrenze für Hole-in-One-Preise (innerhalb einer festgesetzten Runde)

Einfacher:

  • Bekannte Vorgabenüberprüfung wird für die Golfanlage PC-unterstützt
  • EDS-Runden in DGV-Vorgabenklassen 3 – 4 ohne Beschränkung der Anzahl
  • „Fünf-Minuten-Startzeitregelung“ jetzt direkt in den Golfregeln
  • Harken im Bunker vor dem Schlag zu Platzpflegezwecken erlaubt, sofern dies nicht zu einem Verstoß gegen Regel 13-2 führt
  • 36 zurückgezogene Decisions zu den Regeln (17 neue)

Verbesserungen:

  • In 80 Prozent der Wettspiele keine CSA-Anpassung mehr (!); ausnahmsweise Verschiebung der Pufferzone

1. CSA wird zur „Pufferzonenanpassung“ – 80 Prozent aller vorgabenwirksamen Wettspiele bleiben von Anpassungen künftig unberührt
CSA ist sicher die am häufigsten diskutierte Regelung des derzeitigen Vorgabensystems. Es wurde geschaffen, um von der Durchschnittsbewertung des Course Rating deutlich abweichende Platz- und Wetterbedingungen in ihrer Auswirkung auf das Handicap auszugleichen. Akzeptiert man diesen Grundgedanken, so waren in den vergangenen Jahren viel zu viele Anpassungen zu verzeichnen. Der DGV hat, wie von den Mitgliedern vielfach gefordert, beim Europäischen Golfverband (EGA) erhebliche Änderungen eingefordert. Mit Erfolg.

Ab 2012 wird CSA durch eine Anpassung der Pufferzone ersetzt. Die Anzahl der Anpassungen wird sehr deutlich zurückgehen. So zeigen Testläufe mit Spieldaten der Saisons 2009 und 2010, dass Anpassungen, die heute „CSA minus 1“ entsprechen und in den letzten Jahren in bis zu 32 Prozent vorgabenwirksamer Wettspiele vorkamen, auf unter 10 Prozent zurückgehen werden. Es ist zu erwarten, dass nur noch circa 20 Prozent aller vorgabenwirksamen Wettspiele überhaupt eine Anpassung erfahren (verglichen mit bis 50 Prozent in den vergangenen Jahren). 80 Prozent aller vorgabenwirksamen Wettspiele bleiben also von Anpassungen künftig unberührt! Diese Quoten entsprechen den Erwartungen, die an ein Anpassungsmodell, das nur wirklich außergewöhnliche Spielbedingungen betreffen soll, gestellt werden. Endlich der richtige Schritt. Auch werden künftig nicht mehr die erspielten Stableford-Nettopunkte angepasst. „Gespielt ist gespielt“. Wenn eine Anpassung erfolgt, wird diese durch das Verschieben der jeweiligen Pufferzone vorgenommen.

Und so funktioniert künftig die nur noch ausnahmsweise Anpassung: Kommt es beispielsweise zu einer CSA-minus-1-Anpassung im Sinne des heutigen Systems, so wird der Puffer für alle Spieler um einen Punkt „nach oben“ verschoben. Der Puffer für die DGV-Vorgabenklasse 3 lautet dann z. B. statt 33 – 36 Punkte ausnahmsweise 34 – 37 Punkte. Sollte es zu einer (heute so bezeichneten) CSA-plus-3-Anpassung kommen, so würde der Puffer für alle Spieler um drei Punkte „nach unten“ verschoben. Der Puffer für die DGV-Vorgabenklasse 3 würde dann z. B. statt 33 – 36 Punkte nun 30 – 33 Punkte lauten. Eine Unterspielung wäre bereits mit 34 Stableford-Nettopunkten zu verzeichnen. Inhaltlich ist diese Verschiebung des Puffers, bis auf die für Spieler günstige Erweiterung der Anpassung auf sogar bis zu 4 Punkte, vergleichbar mit der bisherigen Handhabung. Dennoch erscheint es viel „stimmiger“, im Ausnahmefall die Pufferzone und nicht die auf dem Platz erspielten Stableford- Nettopunkte zu justieren.

2. Regelungen zu EDS-Runden mit breiterem Anwendungsbereich
Ein Handicap kann nur dann näherungsweise richtig sein, wenn es auf ausreichend vielen Spielergebnissen beruht. Je mehr, desto besser. Nicht jeder Golfspieler hat jedoch die Zeit oder die Muße, sich regelmäßig zu vorgegebenen Terminen zu (vorgabenwirksamen) Wettspielen anzumelden.
Im Gegenteil: Gesellschaftliche Entwicklungen in Deutschland führen in allen Sportverbänden des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) zu der Erkenntnis, dass eine Sportart künftig nur attraktiv bleiben wird, wenn sie in den individuellen Zeitplan des Sportlers passt.
EDS-Runden bieten dem Golfspieler die Möglichkeit, neben den Wettspielen individuell vorgabenwirksame Ergebnisse einzureichen. Zurzeit sind in Deutschland weniger als zwei Prozent aller vorgabenwirksamen Ergebnisse auf EDS-Runden zurückzuführen. Gern möchten wir Sie dafür gewinnen, das Angebot Ihrer Golfanlage von EDS-Runden zu nutzen. Neue Anreize dazu: Die Begrenzung der Anzahl möglicher EDS-Runden in den DGV-Vorgabenklassen 3 und 4 wird aufgehoben. Und: EDS-Runden können zukünftig auch von Golfspielern der DGV-Vorgabenklasse 2 gespielt werden. Auch das Spiel von EDS-Runden über neun Löcher wird möglich sein; ein perfekter Einstieg z. B. für „Rabbits“. Weiterhin bleibt das Spiel von EDS-Runden jedoch auf den Heimatplatz beschränkt.

3. Vorgabenwirksame Neun-Löcher-Wettspiele für weitere Spieler ermöglicht
Viele Studien zum Golfsport belegen, dass „fehlende Zeit“ zu den mit Abstand größten Barrieren gehört, die verhindern, dass ein Interessent den Golfsport erstmals aufnimmt oder ihn dauerhaft aktiv weiter betreibt. Vorgabenwirksame Neun-Löcher-Wettspiele sind auf deutschen Golfanlagen daher kaum mehr wegzudenken. Eine aktuelle Auswertung aus dem DGV-Intranet ergibt, dass mehr als 90 Prozent der Golfanlagen diese Form des Wettspielgolfs anbieten! Trend: steigend. Da der Faktor Zeit auch in den unteren Vorgabenklassen eine Rolle bei der Entscheidung spielt, überhaupt weiterhin regelmäßig aktiv und vorgabenwirksam Golf zu spielen, hat der DGV mit der EGA vereinbart, als „Pilotverband“ Neun-Löcher-Wettspiele für die kommenden vier Jahre auch für die DGV-Vorgabenklasse 2 anbieten zu dürfen. Nutzen Sie dies, wenn Ihre Golfanlage solche Wettspiele anbietet!

4. Jährliche Vorgabenüberprüfung grundsätzlich unverändert
Die jährliche Vorgabenüberprüfung steht auf vielen Golfanlagen nicht im Fokus. Diese regelmäßige Überprüfung von Vorgaben ist jedoch seit langer Zeit ein wesentlicher Bestandteil des DGV-Vorgabensystems. Das Vorgabensystem kann mit den üblichen Herab- und Heraufsetzungen im Spielbetrieb nämlich in einer erheblichen Zahl von Fällen dem tatsächlichen Spielpotenzial eines Spielers nicht gerecht werden. Kann es z. B. richtig sein, dass ein Spieler, dessen aktuelles Spielpotenzial fünf Vorgabenschläge schlechter als sein ausgewiesenes Handicap ist, zunächst eine Vielzahl von Wettspielen mit Heraufsetzungen um jeweils 0,1 / 0,2 absolvieren muss, bevor er wieder Freude am vorgabenwirksamen Spiel gewinnt?

Die EGA hat auch für die Jahre 2012 – 2015 an der jährlichen Vorgabenüberprüfung festgehalten (die damit seit Jahrzehnten unverändert besteht), jedoch die Handhabung für die Golfanlagen, die diese durchführen, wesentlich vereinfacht. Wird der neue Überprüfungsprozess in der bis dann entsprechend aktualisierten Clubverwaltungs-Software zum Jahreswechsel 2012/2013 angestoßen, erfolgt eine automatische Anpassung auf Grundlage eines neuen Berechnungsmodus. Erfasst werden nur solche Spieler, die überdeutlich erkennbar ein anderes Spielpotenzial zeigen, als es die Vorgabe ausdrückt.

5. Vorgabenstatus
Das EGA-Handicap-System geht – wohl zu Recht – davon aus, dass Vorgaben, die über eine statistisch hinreichende Aussagekraft verfügen und damit überhaupt ein faires Nettospiel ermöglichen sollen, auf mindestens vier vorgabenwirksamen Ergebnissen pro Jahr beruhen müssen.

Im englischen Originaltext des Handicapsystems werden diese aussagekräftigen „Vorgaben“ als „active“ und die Vorgaben, die auf weniger als vier Ergebnissen basieren, als „inactive“ bezeichnet. Das derzeitige, Ihnen bekannte, DGV-Vorgabensystem bezeichnet Vorgaben, die auf mindestens vier so ausgewiesenen Runden pro Jahr beruhen, als „aktuell“. Der DGV wird künftig lediglich den bestehenden Begriff „aktuell“ in „aktiv“ ändern und diesen aktiven Status der Vorgabe, nicht aber etwa einen nicht aktiven Status (!), auf den Vorgabenstammblättern mitführen.
Hier findet allein eine Begriffsanpassung an den europaweiten Standard statt. Dennoch sei auf die bisherige und künftig unveränderte inhaltliche Bedeutung hingewiesen: Nur Vorgaben, die als aktiv gelten, können überhaupt der jährlichen Vorgabenüberprüfung unterliegen (da statistisch hinreichend belastbar) und Golfanlagen haben die Option, in ausgewählten Wettspielen (z. B. mit besonders begehrten Preisen) nur Spieler mit aktiven Handicaps innerhalb der Konkurrenz spielen zu lassen. Damit könnten z.B. Fantasieergebnisse zu Lasten ehrlicher Spieler ausgeschlossen werden.

6. Und was ist neu in den Offiziellen Golfregeln und im Amateurstatut?
Wirklich spürbar werden drei bis vier Regelanpassungen, mehr nicht. So wird in Regel 6-3 die „5-Minuten-Regel“ zur Abschlagszeit als unmittelbar gültig integriert. Daneben gestattet Regel 13-4 künftig, den Bunker auch vor dem Schlag zu harken, sofern die Spiellinie dadurch nicht verbessert wird. Und in Regel 18-2 ist ab 2012 bei Bewegen des Balls nach dem Ansprechen eine Ausnahme vorgesehen, die die Strafe erlässt. Im Amateurstatut gibt es eine interessante Neuerung, die Hole-in-One-Preise betrifft: Die bisher gültige Preisgrenze von 750 Euro gilt unter bestimmten Voraussetzungen nicht mehr.

Und wenn Ihr eine Zusammenfassung „Das Wichtigste in Kürze“ sucht, dann könnt Ihr dies pdf Datei nutzen.

Euer Stephan (Quelle: Golf.de)

Ein Kommentar zu “Änderungen der Golfregeln in 2012

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