Golfsport und seine Jugend!

Quelle: standrewsbay.com

Mit großem Interesse habe ich den Jahresbericht vom DGV aus dem März 2016 für das vergangene Jahr gelesen. Vor allem ging es mir dort um die Jugend, denn wie wir alle wissen werden die Golfer immer älter und älter. Dazu hatte ich im Januar bereits einen Beitrag veröffentlicht. Seit 2013 bewegen sich die Zuwachsraten laut DGV nur noch hinter dem Komma. Und selbst dort ist die Tendenz fallend (2012 1,7% / 2013 0,4% / 2015 0,2%). Bei den 7 bis 14 jährigen Golferinnen und Golfern ist die Zahl schon länger rückläufig. 27.533 (2013), 26.220 (2014) und 24.972 (2015). Das zieht sich hoch bis zu den Golfern bis 50.

Also was wird denn eigentlich in den Clubs für die Jugend getan?

Golf und KinderIn den Jahresbericht stellte ich mit erstaunen fest, dass es ein Kindergolfabzeichen gibt – habt Ihr davon schon mal was gehört? Dieses Abzeichen gibt es in Bronze, Silber und Golf, wobei diese aufeinander aufbauen und wenn ein Kind das goldene Abzeichen erwirbt, dann empfiehlt der DGV, die Platzerlaubnis sowie eine Vorgabe im Bereich zwischen -45 und -54 zu erteilen. Angeblich legen mehr als 7000 Kinder jährlich die Prüfung für das Abzeichen ab. Welches, dass kann man leider nicht nachlesen. Aber genau das wäre ja mal interessant, denn erst mit dem goldenen Abzeichen geht es dann auf die Plätze (wegen der Platzreife). Was sich hinter den einzelnen Abzeichen versteckt, das könnt Ihr hier nachlesen.

Aber 7000 Kids bei 727 Golfanlagen, das ist ja nun nicht gerade die Welt! Das wären ja dann so „pi mal“ Daum 9,63 Kinder pro Anlage/pro Jahr. Ca. 13% bleiben dann beim Golf laut DGV -> also stolze 1,25 Kinder pro Jahr/pro Golfanlage. Wow! Es soll ja auch was an den Schulen in Richtung Golf passieren.

Quelle: hittingitsolid.com

Also meine persönlichen Erfahrungen sind eher mau, denn Kids sehe ich ganz, ganz wenige in den Clubs. Aber vielleicht bin ich ja auch in den falschen Clubs unterwegs und ihr habt bessere Erfahrungen gemacht. Dabei freuen wir Alten uns über jeden Golfer unter 1,30 Meter, dem wir auf der Range oder dem Platz sehen. Bei mir treibt jeder sogar Freudentränen in die Augen! Schulen nutzt das Projekt in Sachen Golfsport. Mit dem Erfolgsprojekt Abschlag Schule fördert der DGV Golf als Schulsport. Alle Informationen zum Projekt, die teilnehmenden Clubs und Schulen sowie die Online-Anmeldung für Schulen gibt es auf dieser Seite. Klar ist das ganze sowohl für Schulen als auch für die Golfanlagen nicht einfach, aber wir müssen alle was für den Nachwuchs tun.Schulen, die interessiert sind müssen überlegen wie Sie z.B. für eine Projektwoche 10 bis 15 Kinder immer zum Golfplatz und zurück zur Schule bringen. Da kann man sich nicht auf die Eltern verlassen.

Regenbogen auf dem GolfplatzAlso an die Golfer mit jungen Kids sollte man aktiv ran gehen. Warum werden golfende Eltern nicht gefördert, die vielleicht nicht nur das eigene Kind zum Golfsport bringen. Aus eigener Erfahrung kommt nach anfänglichen Interesse der Kinder irgendwann der Punkt, wo Golf „uncool“ ist. Das liegt of daran, dass vielleicht das eigene Kind Golf spielt, aber die Freunde kein Interesse haben. Klar wenn die Eltern kein Golf spielen, warum sollen es dann die Kinder tun. Hier sollte der DGV vielleicht mal überlegen, wie er direkt an der „Front“ die golfenden Eltern unterstützt. Denn geht z.B. der Sohn nicht alleine am Wochenende in den Club, sondern es kommen noch ein paar Freunde mit, dann ist Golf vielleicht nicht mehr so „uncool“.  Und wer weiß, vielleicht kommen eines Tages auch die nicht golfenden Eltern mal mit und schnuppern in den Sport rein.

Also ich wäre gerne dabei, wenn es ein vernünftiges Konzept gibt, wie WIR die KIDS aufs Grün bekommen. Was passiert in Eurem Umfeld mit den Kids?


Ach für jedem der schon immer mal Golf ausprobieren wollte, es ist wieder so weit! Sie wollten schon immer einmal ganz einfach und mit viel Spaß die Faszination des Golfsports erleben? Dann sind Sie, Ihre Familie und Ihre Freunde auf über 400 Golfanlagen herzlich willkommen, die zwischen dem 30. April und 8. Mai einen kostenlosen Golf-Erlebnistag für Sie veranstalten! In Golf in Wall, meinem Wohnzimmer findet dieser Erlebnistag am 07. Mai 2016 statt! Die Ausrüstung wird Ihnen gestellt. Sie müssen lediglich Sportschuhe und bequeme Kleidung mitbringen. Eines verspreche ich Ihnen, wenn Sie „Blut geleckt haben, dann wird es zu einer Sucht“! – Ach ja, bringen Sie ihre Kinder gleich mit! 😉

Euer Stephan

Was ändert sich 2016 für uns Golfer?

Es ist mal wieder für Gesprächsstoff auf den Clubhausterrassen in Deutschland gesorgt. einiges wird sich 2016 für uns Golfer ändern. Aber ihr wisst, nichts wird so heiß gegessen, wie es gekocht wird, oder so!

Die Änderungen in der Übersicht für 2016
  • Keine rundengenaue Heraufsetzung der Vorgaben in der Vorgabenklasse 5 (Hcp. 26,5 bis 36), wie bereits heute bei den Clubvorgaben (Hcp. 37 bis 54). Als Folge ist (neben Klasse 6) für Klasse 5 keine Pufferzone notwendig.
  • CBA entfällt ersatzlos
  • Das Instrument der Vorgabenüberprüfung zum Jahresende bleibt (verpflichtend) bestehen, jedoch entscheidet über die tatsächliche Umsetzung allein der Vorgabenausschuss mit dem betreffenden Spieler
  • EDS zukünftig auf allen Plätzen von DGV-Mitgliedern, statt ausschließlich auf Platz des Heimatclubs
  • Kennzeichnung „aktiv“ auf Stammblättern entfällt
  • Das erste Handicap (in der Regel EGA-Vorgabe 54) muss tatsächlich mit der nötigen Punktzahl erspielt werden und wird nicht mehr automatisch mit der PE vergeben
  • Zur Wiederzuerkennung einer Vorgabe reicht ein einzelnes Ergebnis statt bisher drei Ergebnisse aus
golf-ball1Keine rundengenaue Heraufsetzung …..

Zukünftig wird das Handicap ab der Vorgabenklasse 5 (Hcp. 26,5 und höher) nach einem schlechten vorgabenwirksamen Spielergebnis nicht mehr heraufgesetzt. Mit dem Verzicht auf rundengenaue Heraufsetzungen oberhalb eines Handicaps von 26,4 entfällt dort auch die Notwendigkeit einer Pufferzone.

Warum?

Maßgeblich für diese Entscheidung war, das System für einen großen Teil der Spieler zu vereinfachen, gleichzeitig jedoch für den wettkampforientierten Spieler (Handicap 26,4 oder darunter) die automatische Anpassung der Vorgabe nach einer vorgabenwirksamen Runde beizubehalten. Die Grenze für die Unterscheidung zwischen einem stärker und weniger wettkampforientierten Spieler hat der DGV generalisierend zwischen Vorgabenklasse 4 und 5 bei Handicap 26,4/26,5 gesetzt. Damit profitieren rund zwei Drittel der Spielerinnen und Spieler von einem vorgabenwirksamen Spiel ohne das Risiko, dass die Vorgabe nach der Runde heraufgesetzt wird. Außerdem werden sich Golfspieler zwischen Handicap 26,5 und 54, darunter viele Einsteiger, durch den Wegfall der Pufferzone nicht mehr mit der Pufferzonensystematik auseinandersetzen müssen.

Wie sieht die typische Handicap-Entwicklung aus?

Anfänger verbessern ihr Spielpotenzial in aller Regel sehr schnell und ihr Handicap sinkt entsprechend. Nach einiger Zeit erreichen Spieler ein stetiges, etwa gleichbleibendes Spielpotenzial und das Handicap schwankt auf demselben Niveau. Bei nachlassender Trainingsintensität oder im höheren Alter beginnt die Spielstärke abzunehmen, so dass die Vorgabe der Spieler langsam wieder steigt.

golf-ball4CBA entfällt ersatzlos

Die Anwendung von CBA entfällt in Deutschland ab 2016 für alle Vorgabenklassen ersatzlos. Sollten Spielergebnisse aus dem Ausland eine Pufferzonenanpassung enthalten, so wird diese für die Vorgabenführung in Deutschland nicht berücksichtigt.

Warum?

Schon heute kann in über 40 Prozent aller vorgabenwirksamen Runden kein CBA kalkuliert werden (z.B. 9 Löcher, EDS-Runden) und selbst bei den 18-Löcher-Wettspielen mit CBA-Wertung gibt es für 60 Prozent aller Ergebnisse keine Verschiebung der Pufferzone. Die Formeln zur Berechnung von CBA sind für das neue Vorgabensystem vom europäischen Golfverband weiterentwickelt worden, so dass zukünftig mit noch deutlich weniger Anpassungen zu rechnen wäre. Der Deutsche Golf Verband hat vor diesem Hintergrund die lang anhaltende Kritik an CBA zum Anlass genommen, den Wünschen vieler Golfanlagen und Golfspieler zu entsprechen, und CBA ersatzlos abzuschaffen.

Golf ist ein Sport in der Natur, der durch Wind und Wetter beeinflusst werden kann. Dieser Aspekt tritt mit Abschaffung der Pufferzonenanpassung nun wieder deutlicher in den Vordergrund. Zudem kann jeder Turnierteilnehmer nun direkt nach Beendigung seiner Runde selbst die Vorgabenfortschreibung berechnen, ohne auf die Auswertung aller Spielergebnisse warten zu müssen.

Was heißt CBA?

CBA steht für Computed-Buffer-Adjustment. Die Pufferzonenanpassung ermittelt aufgrund der in einem Wettspiel erspielten Ergebnisse, wie schwer oder leicht sich ein Platz in einem Wettspiel tagesaktuell spielen ließ und verschiebt die Pufferzonen bei einfachen bzw. schweren Platzverhältnissen entsprechend.

golf-ball1EDS zukünftig auf allen Plätzen

Die Beschränkung von EDS-Runden auf den Platz des Heimatclubs wird ab dem Jahr 2016 aufgehoben. EDS-Runden können künftig auf den Plätzen aller DGV-Mitglieder mit gültigem Course Rating gespielt werden, also auch auswärts. Dies gilt für Spieler der Vorgabenklassen 2 bis 6 (Hcp. 4,5 bis 54). Um auch Spielern der Vorgabenklasse 6 (Hcp. 37 bis 54) das Spielen dieser vorgabenwirksamen Privatrunden zu ermöglichen, können sie sich zukünftig gegenseitig zählen.

Warum?

Für alle Spieler, die ein möglichst getreues Abbild ihres Spielpotenzials wünschen, gilt: Je mehr Ergebnisse gespielt werden, desto genauer und präziser ist die Aussagekraft der Vorgabe. Die Ausweitung der Spielmöglichkeiten der EDS-Runden ermöglicht den Golfspielern, mehr vorgabenwirksame Runden zu spielen.

Übrigens: Während die Anzahl von in einem Jahr gespielten vorgabenwirksamen EDS-Runden in Deutschland bei ca. drei Prozent aller vorgabenwirksamen Runden liegt, liegt die Anzahl in Schweden z.B. bei 42 Prozent.

Was ist eine EDS-Runde?

Ein Extra-Day-Score (EDS) ist ein vorgabenwirksames Stableford-Nettoergebnis über 9 oder 18 Löcher. Spieler der Vorgabenklassen 2 bis 6 (-4,5 bis -54) können beliebig viele EDS-Runden spielen.

Damit eine EDS-Runde vorgabenwirksam wird, muss sie vor Antritt im Clubsekretariat registriert werden. Golfanlagen dürfen auch zukünftig den Zähler bestimmen oder einschränken (z.B. Höchstvorgabe). Ein Golfprofessional kann nicht als Zähler fungieren.

Euer Stephan

Clubhaus Golf in Wall

Thema 2012 EDS Runde beim Golf

EDS Runde natürlich auch in Golf in WallGestern hatten wir das Thema im Clubhaus und deshalb nehme ich es noch mal auf! Bisher war es ja so, dass man sein Handicap (Hcp) nur bei vorgabenwirksamen Turnieren verbessern konnte. Seit diesem Jahr gibt es die sogenannten EDS Runden (Extra Day Score).

Hier mal ein kleiner Ausflug in Sachen Hcp: Die Stammvorgabe ist bei fast allen Spielern eine negative Zahl, das negative Vorzeichen wird deshalb im Sprachgebrauch oft unterschlagen.

Die Bandbreite liegt in Deutschland zwischen etwa +5 (beste Amateurspieler) und −54 (Anfängereinstufung). Daraus ergibt sich, je besser (gemäß oben erwähntem Sprachgebrauch ohne Vorzeichen: je niedriger) ein Handicap ist, desto höher die Spielstärke, die es ausweist. In clubinternen Amateurwettspielen werden normalerweise mehrere Netto-Preise ausgeschrieben, da dann alle Spieler eine realistische Chance auf einen Gewinn haben. Oft gibt es aber zusätzlich einen Brutto-Preis für das absolut beste Ergebnis, also ohne Berücksichtigung von Vorgabeschlägen. Bei nationalen und internationalen Amateurmeisterschaften sowie in Berufsspielerturnieren wird immer brutto gewertet.

Aber zurück zur EDS-Runde!

Ganz wichtig: Eine EDS-Runde kann nur als vorgabenwirksam anerkannt werden, wenn sie auf dem Platz des Heimatvereins mit einem Mitspieler als Zähler, der eine Vorgabe von 36,0 oder besser hat, gespielt wurde und der Spieler sich zuvor im Sekretariat die EDS-Runde registrieren ließ. Der Zähler muss dabei nicht ebenfalls Mitglied im Club desjenigen sein, der gezählt wird. Auch kann der Zähler mehr als eine Person zählen.

Wenn Ihr weitere Fragen zu dem Thema EDS Runde habt, dann schaut doch mal beim DGV vorbei. Interessant finde ich dort die Frage 5: Kann ein Golfprofessional Zähler eines Bewerbers in einer EDS-Runde sein? Nein kann er nicht, da er keine Stammvorgabe hat. Aber die Begründung ist cool:

Als Grund für diese Regelung gilt die Annahme, daß die „Gefahr“ besteht, daß Golflehrer schon von Berufs wegen im Rahmen einer vom Golfschüler bezahlten EDS-Runde Tips zu Schlag- und Schwungtechnik vermitteln werden. Dies wäre jedoch gemäß Regel 8 der Golfregeln als Belehrung unzulässig.

Die Regularien für die EDS Runde stehen alle im DGV-Vorgabensystem, das Ihr hier als pdf Datei runterladen könnt. Ab Seite 24 (Punkt 1.19) geht es genau um dieses Thema. Nah dann wünsche ich Euch in 2012 viele erfolgreiche EDS Runden und so ganz nebenbei kann man ja wie gewohnt im vorgabenwirksamen Turnier auch an seine Hcp „arbeiten“!

Euer Stephan