Das eigene Spiel analysieren – mit MyGolf.de

Nach einer Golfrunde wissen wir immer wo wir Schläge haben liegen gelassen, aber nehmen wir uns die Zeit diese Runde auch genauer zu analysieren? Wenn man ehrlich ist, dann macht man das nicht und wundert sich dann, dass man nicht so richtig nach vorn kommt. Dabei steht jedem Golfer in Deutschland ein Tool zur Verfügung. Die Rundenanalyse auf MyGolf.de.

Wie funktioniert das genau?

Man nimmt sich eine Scorecard mit und muss dort folgende Schläge dokumentieren. (Quelle MyGolf.de)

Putts
In der ersten Spalte nach den Lochergebnissen werden die Putts eingetragen. Nur Schläge auf dem Grün — und nicht die vom Vorgrün — werden als Putts gezählt. Putts vom Vorgrün oder vom Fairway fallen unter Annäherungen und werden dort verbucht bei »T« (für Texas-Wedge).

Annäherungen
In der zweiten Spalte werden die Annäherungen aus maximal 40 Metern eingetragen. Es stehen vier Buchstaben zur Verfügung: »B« für Bunkerschlag, »C« für Chip, »P« für Pitch, und »T« für Texas-Wedge (Putter vom Vorgrün). Sind an einem Loch mehrere Annäherungen nötig, werden die entsprechenden Buchstaben hintereinander geschrieben: »BC« bedeutet dann: es wurde zuerst aus dem Bunker geschlagen und dann gechippt. Der Übergang von Chips zu Pitches ist natürlich fließend. Wir empfehlen, die Unterscheidung von der Flughöhe abhängig zu machen: Hohe Annäherungsschläge sind Pitches, flache sind Chips. Wenn Sie aus über 40 Metern das Grün getroffen haben, bleibt diese Spalte einfach frei.

Drives
In der nächsten Spalte werden die Drives eingetragen. Drives werden nur an Par 4 und Par 5 Löchern analysiert. Ein Häkchen bedeutet, daß das Fairway getroffen wurde und der Ball in einer akzeptablen Länge auf der Spielbahn liegt. Akzeptabel heißt, der Ball hatte mindestens 90% der Länge eines gut getroffenen Drives. Kein Häkchen bedeutet, daß der Ball im Rough, im Fairwaybunker oder zu kurz auf dem Fairway liegt. Schlägt man an einem langen Loch mit einem Fairwayholz oder einem Eisen ab, gilt das auch als Drive und die geringere Schlagweite muß dann in dem folgenden Dropdown-Menü berücksichtigt werden. In diesem Fall müssen natürlich nur 90% der Länge eines optimalen Schlages mit diesem Schläger erreicht werden, um das Fairway als getroffen verbuchen zu können.

In dem Dropdown-Menü unter der Scorekarte geben Sie die durchschnittliche Länge Ihrer normal getroffenen Drives ein. Von diesem Menü wusste Otto von Bismarck offensichtlich noch nichts, als er schrieb: »Es wird niemals so viel gelogen wie vor der Wahl, während des Krieges und nach der Jagd.« Es ist jedoch so, daß Sie mit überhöhten Werten nur die Auswertung verfälschen. Ist die Zahl hier größer als der tatsächliche Drive, wird lediglich die Zahl der einzusparenden Schläge beim restlichen langen Spiel verfälschend aufgebläht.

www.all4golf.de

Beim Vermessen sollten Sie auch nicht den gleichen Fehler machen wie die Kommentatoren im Fernsehen. Wenn man an einem Dogleg, das offiziell 400 Meter lang ist, nach dem Abschlag nur noch knapp 100 Meter zum Grün hat, bedeutet dies nicht, daß der Drive die 300-Meter-Marke überschritten hat. Zum richtigen Messen brauchen Sie entweder einen Laser oder eine gute Birdie-Karte. Bedenken Sie auch, daß die Abschläge selten am Vermessungspunkt stecken. Diese Differenz muß also noch abgezogen werden, auch wenn das sehr schmerzlich fürs Ego ist. Dafür dürfen Sie nicht nur die Carry-Länge eintragen, sondern die Länge inklusive Ausrollen. An trockenen Tagen wird dieser Wert also eher hoch, bei schwerem Boden eher niedrig sein.

Grüns
In der nächsten Spalte werden die getroffenen Grüns angezeigt. Das geschieht automatisch. Eine grüne Eins bedeutet, daß das Grün regulär (engl: Green in Regulation = GIR), d.h. mit zwei Schlägen unter Par getroffen wurde. Negative Zahlen bedeuten, daß das Grün nicht nur verfehlt wurde (kein Eintrag), sondern mindestens ein Schlag verloren ging.

Auswertung
Am Ende steht dann eine Auswertung, die Ihnen genau sagt, wo Sie wie viele Schläge im Vergleich zum Tourspieler verloren haben.

In der Analyse auch PAD-Analyse genannt erscheint dann z.B. der Vergleich innerhalb der eigenen Vorgabeklasse, aber man kann sich auch mit einem Profi vergleichen. Dazu die beiden folgenden Grafiken. MyGolf Analyse Teil 1 MyGolf Analyse Teil 2Des weiteren gibt es noch die Standard-Statistik, die uns einen groben Überblick vermittelt. Und in der letzten Statistik wird die Runde nach Par 3, Par 4 und Par 5 aufgeteilt. MyGolf Analyse Teil 3Aber jede Statistik bringt nur dann etwas, wenn man mit dem Ergebnis etwas anfangen kann. Ich weiß z.B. für mein Spiel, wenn ich die Drives auf das Fairway bringe, dann besteht die Chance zumindestens bei den Par 4 das Grün in Regulation zu erreichen. Also mit dem zweiten Schlag aufs Grün zu kommen. Bei den langen Par 3 weiß ich, dass ich nicht aufs Grün kommen, weil meine Abschläge einfach zu kurz sind. Da ist mein Ziel mit der Annäherung in die Situation zu kommen, vielleicht nur einen Putt zu benötigen. 😉 Realistisch betrachtet komme ich sehr selten in die Situation eine Birdie zu spielen. Bei den Par 5 Löchern liege ich meistens 20-30 Meter mit dem 3 Schlag vor dem Grün. Also da ist die Situation für ein Par auch nicht so gut. Unterm Strich ist eine Golfrunde gut gelaufen wenn ich 18 bis 20 Schläge über Par spiele.

Eigenlich gibt es drei Punkte, an denen ich arbeiten muss, wenn ich mein Ziel in diesem Jahr noch erreichen möchte. Die Drives müssen etwas länger werden, die Drives müssen auf´s Fairway und die Annäherung muss dichter an die Fahne. Natürlich sind das auch die Erfahrungen, die ich auf Grund der vielen Runden gesammelt habe. Das spiegelt aber auch die erste Grafik mit den verlorenen Schlägen wieder. Also ihr seht schon, die Analyse auf MyGolf, spiegelt relativ gut mein Spiel wieder.

Ich werde mal in den nächsten Woche mehr Runden nach diesem System erfassen und mal sehen ob ich da eine Tendenz sehen kann! Wer noch keinen Entfernungsmesser besitzt, aber gerne einen hätte, der kann nich bis zum 30.06. am Gewinnspiel teilnehmen. Bis dahin wünsche ich Euch ein schönes Spiel!

Euer Stephan

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