„Golf Boys“ immer mehr Varianten tauchen im Netz auf

Vor einiger Zeit habe ich Euch dieses Video vorgestellt.

Seit einger Zeit gibt es auch ein Video der Damen. Welches gefällt Euch besser? Bei mir schneiden die Kerle besser ab 😉 Leider kann ich es hier nicht dierekt „einbetten“, aber hier könnt Ihr es Euch anschauen. Mittlerweile haben sich schon andere an dem Song und der Idee versucht – wann kommt Euer Video ins Netz? Euer Stephan

Männliches Verhältnis zum Driver

Der längste Drive, der je bei einem offiziellen Golfturnier gemessen wurde, waren die 515 Yards (471 Meter) von Mike Austin in Las Vegas 1974. Einen Longest-Drive-Wettbewerb hätte er damit aber nicht gewonnen. Er lag mit seinem Ball 60 Yards hinter dem Grün und wäre damit ausserhalb des Wertungsbereiches Fairway.

Jeder Golfer möchte ein Longhitter sein! Ganz einfach, wer weiter abschlägt, hat weniger Meter zum Green. Jeden Golfer interessiert, wie weit, schlagen Longhitter ihren Driver? Und wer sind aktuell die Longhitter unter den Professionals? Nur wenige schaffen es, ihr Länge in Turniersiege umzuwandeln, denn umso weiter der Schlag, um so schwieriger die Richtungskontrolle.

Beim Abschlag der längeren Löcher, Par 4 oder Par 5, nimmt man den Driver in die Hand und da fängt das „männliche Verhältnis“ zu diesem Golfschläger schon an. Wenn man seine Platzreife in der Tasche hat, dann sagt jeder Pro zu einem:

„Lerne erst mal das Spiel mit den Eisen und wenn das dann gut läuft, dann kannst Du Dir überlegen ob Du einen Driver in Dein Bag packst!“

Aber wenn wir Männer Driver hören, dann glänzen die Augen und das gerade gehörte wird über „Bord“ geworfen. Warum sollte ich keinen Driver im Bag haben, wenn alle anderen auch einen haben. Und außerdem schlage ich doch damit bestimmt viel, viel weiter ab, als mit so einem einfachen Eisen. Ich bin mittlerweile überzeugt, das wir Herren hier einen „Gendefekt“ haben, der sich nicht reparieren lässt!

LonghitterSobald der Driver im Bag steckt muss er dann auch ständig wieder benutzt werden. Während die Damen relativ schnell konstant gerade Drives hinbekommen, streuen wir Herren fleissig die Bälle. Das nennt man dann wohl fairwayfreies Golfen. Auf der Driving Range wird immer wieder an dem Schwung beim Driver gearbeitet, aber so richtig vorwärts geht es nicht. Ich selbst gehöre eher zu den „Shorthitter“ mit ca. 170 Meter und werde regelmäßig von meinen Flightpartnern ausgedrived. Nach gut 1,5 Jahren habe ich mich mit dem Zustand angefreundet und versuche nicht mehr verzweifelt, noch 5-10 Meter mehr raus zu holen. Bei den vielen, vielen Golfrunden die ich gemeinsam mit meinem Driver, einem PING G5, gedreht habe, habe ich eines gelernt: Das Spiel mit den Eisen ist viel, viel wichtiger! Gerade neulich bei einem Turnier habe ich wieder die Bestätigung erhalten. Während mein Flightpartner mit dem Driver immer so an die 220 Meter spielte, landeten meine Drives so bei 140 bis 160 Meter. Klar brauchte ich dann auf dem Fairway schon mal einen Schlag mehr als er, aber da meine Eisenschläge dann wesendlich präziser waren als sein, hatte ich spätestens auf dem Grün den Gleichstand hergestellt. Dann mussten fast immer die Putts auf dem Grün entscheiden, wer das Loch gewinnt. Und da hatte ich meistens die Nase vorn. 😉 Also ich kann Euch nur sagen, der Driver wird von uns Kerlen völlig überbewertet und der Spruch vom Anfang, den jeder Pro einem Neuling sagt, der stimmt tatsächlich! Und das man auch als Shorthitter sein HCP verbessern kann, das kann ich Euch beweisen. Aber klar ist auch, dass man irgendwann in eine Region kommt, wo man den längeren & präzisen Drive benötigt. Bei HCP -26 ist das auf jeden Fall noch nicht der Fall. 😉

Ein ganz anderes Problem zeigt sich dann auch nach ein paar Jahren Drivernutzung. Es schleichen sich ganz schnell Fehler ein, die man dann mit anderen Fehlern auszugleichen versucht. Den meisten gelingt das dann auch und wenn man dann an seine Grenzen gekommen ist, dann bekommt man diese Fehler fast nicht mehr raus. Auch besteht die Gefahr, das sich die Fehler bei den Eisenschlägen einschleichen.

Wer mir nicht glaubt, der sollte mal eine Runde auf dem Heimatplatz ganz ohne Driver spielen und den erreichten Score mit einer Runde mit Driver vergleichen. Ich behaupte mal, das es keinen Unterschied im Score geben wird, beziehungsweise bei guten Eisenspiel, wird der Score ohne Driver besser sein.

Wir Jungs müssen einfach lernen mit dem „Gendefekt“ zu leben, oder versuchen das Schwingen mit dem Driver bei einem Pro zu lernen. Natürlich gibt es auch viele Männer, die super mit dem Driver umgehen können, aber ich vermute mal, die haben dann Glück bei der Gen-Vergabe gehabt! 😉

Euer Stephan

Vorgabeklassen beim Golf

Stableford Punkte beim GolfWas ich im Golfsport toll finde, ist die Vergleichbarkeit der Spieler, egal welches Handicap sie spielen. Im Zählspiel nach Stableford ist das hervorragend möglich. Das Zählspiel nach Stableford ist eine Spielform im Golf, die 1898 von Frank Stableford erfunden, 1932 erstmals offiziell angewandt und 1968 in die Golfregeln aufgenommen wurde. Hierbei erhält der Spieler an jedem Loch für den gespielten Score sogenannte Stableford-Punkte gemäß der Tabelle auf der nebenstehenden Grafik.

Scorecard 18072013Aber heute will ich mich mal mit den Vorgabeklassen beschäftigen, denn ich stehe selbst gerade mit meine HCP von -26,6 an der „Schwelle“ zur nächsten Vorgabeklasse. In Deutschland erhält man nach der Platzreife das HCP -54 und kann sich dann „Schritt für Schritt“ bei vorgabewirksamen Turnieren oder EDS Runden runterspielen. Bis zum HCP 36 gibt es eine Besonderheit. Hat man sein HCP runter gespielt, so besteht nicht die Möglichkeit, das man sich wieder hochspielen kann. Aber wenn man die Vorgabeklasse 6 verlässt, dann wird es auch bei schlechten Ergebnissen interessant. Denn dann kommt ein weiterer Begriff in den Fokus des Ergebnisses – die sogenannte Pufferzone! Keine Angst, es gibt keine Kartoffelpuffer oder so. Um das zu erklären hole ich mal etwas weiter aus: Um sein aktuelles HCP zu bestätigen muss man an „jedem“ Loch immer 2 Stablefordpunkte erspielen. Das sind dann auf einer 18 Loch Runde 36 Stablefordpunkte. Oder anders gesagt, man muss nach der Runde 36 Punkte gesammelt haben. Wenn man jetzt nur 34 Punkte auf der Scorecard zu stehen hat, dann würde das ja automatisch bedeuten, dass man sein HCP verschlechtert hat. Hier kommt jetzt die Pufferzone ins Spiel. In der Vorgabeklasse 5 (-26,5 bis -36) hat man 5 Punkte als Pufferzone. Also wenn man nur 31 Punkte erspielt hat, dann hat man gepuffert und verschlechtert sich nicht. Erst ab dem 30. Punkt, oder weniger würde sich in dieser Vorgabeklasse das HCP um 0,2 verschlechtern. Dann ist es auch egal, ob man 0 oder 30 Punkte gesammelt hat. Um so weiter man in Richtung Vorgabeklasse 1 sich verbessert (ich bin davon noch Lichtjahre entfernt) um so kleiner werden die Schritte, die man sich verbessern kann und die Pufferzone wird auch immer kleiner.

Hier ein Gegenüberstellung HCP 30 und HCP 3:

Erspielt sich der 30er „Handicaper“ auf 18 Löcher 40 Stablefordpunkte, dann würde sein HCP auf -28 fallen. Bei dem 3er „Handicaper“ würde das neuen HCP -2,6 sein. Würden beide aber z.B. nur 30 Punkte machen, so steigt bei dem einen Spieler das HCP auf -30,2 und bei dem Singlehandicaper steigt es auf -3,1. Eine tolle Übersicht bietet die nachfolgende Grafik.

Vorgabeklassen beim GolfWenn ich bei meinem aktuellen HCP mich verbessert habe, dann ist mein HCP pro Punkt um 0,5 runter gegangen. Anhand des HCP´s von -26,6 sieht man sofort, das ich mich auch schon mal verschlechtert habe. Das ist ganz normal, denn durch die Verbesserung des eigenen HCP´s verändert sich auch die jeweilige Vorgabe an den einzelnen Löchern. Aber wem das alles zuviel Fachchinesisch ist, der sollte einfach mal ein Turnier spielen und sich nach der Siegerehrung von seinem Ergebnis überraschen lassen. Das ist gar nicht so einfach, da man(n) dazu neigt, schon auf der Runde sein „Zwischenergebnis“ zu errechnen. Aber ich kann Euch davon nur abraten, denn das geht eher nach hinten los. Immer wenn ich mich auf der Runde erwische, die Scorcard nachzurechnen, dann haue ich mir „auf die Finger“ und konzentriere mich auf den nächsten Schlag. Mein persönliches Problem und so wird es vielen Golfern gehen ist folgendes. Man ist irgendwann am Tee 17 und schaut auf die Scorecard. Dann stellt man fest, das man bereits 34 Stablefordpunkte „eingesammelt“ hat und schon geht die Rechnerei los. Noch zwei Löcher und dann brauche ich ja pro Loch nur noch 1 Punkt einsammeln und dann habe ich mein HCP bestätigt. In 9 von 10 Fällen sammelt dann prompt keine Punkte mehr!

TIPP von mir mit der Erfahrung von mindestens 20 Turnieren:

Schreibt artig den Score von denjenigen, den Ihr zählen müsst auf und auch den von Euch selbst. Dann aber schnell wieder die Scorecard wegstecken und volle Konzentration auf den nächsten Abschlag. Es hat noch niemand seinen Score verbessert, indem er nach jedem Loch sein Zwischenergebnis errechnet hat – also mir ist zumindestens kein Fall bekannt 😉

Ich hoffe Ihr werdet aus meinem Beitrag schlau und sollten widererwarten doch Fragen auftauchen, dann schreibt sie einfach in den Kommentar. Antwort folgt dann an selber Stelle 😉 Wer noch mehr Begriffe aus dem Golfsport erklärt haben möchte, findet in meinem „Golferlatein“ einige Erklärungen. Das wird natürlich bei Bedarf immer erweitert. In diesem Sinne wünsche ich Euch viel Spaß auf der nächsten Runde und wie sagt man unter Golfer: „ein schönes Spiel!“

Euer Stephan