Shell Houston Open 2015 – Runde 1 durch die deutsche Brille

Ich hatte Euch ja schon einen kurzen Vorbericht zu den Shell Houston Open geschrieben und jetzt schauen wir mal zurück auf die 1. Runde der ersten beiden deutschen Golfer. Alex Cejka startete am Donnerstag von Tee 10 in Humble, Texas und startete gleich mal mit 3 Par. An der 13 schien er dann warm geworden zu sein, denn an diesem Par 5 spielte er sein erstes Birdie. An Hole 14 holten er dann noch einmal Luft um dann die Löcher 15, 16 und 17 jeweils mit einem Birdie abzuschließen. Nach einem weiterem Par an der 18 lag er bei -4 nach den Back Nine und damit in den Top 20 des Leaderboards.

Auf den Front Nine legte er dann gleich Birdie 5 und 6 nach und an der 3 schaut der Birdieputt schon ins Loch! Es wurde dann ein Par und so ging er mit -6 zum Hole 4. An diesem Par 5 spielte er mit der Annäherung aus dem Rough gut einen Fuß neben die Fahne und sicherte sich damit das nächste Birdie. Nach 13 gespielten Löchern lag er bei -7 und war zu dem Zeitpunkt der Verfolger Nr. 1 von Scott Piercy (USA), der bereits mit einer 63er Runde (-9) an der Spitze des Leaderboards wartete. Jetzt stellte sich die Frage, ob die Serie hält und er ohne Bogey zurück ins Clubhaus kommen würde. An der 5 spielte er ein ganz sicheres Par und lag damit auf den 3. Platz hinter Piercy und Holmes (-8). Doch Holmes spielte am nächsten Loch seinen ersten Bogey des Tages und damit lagen die beiden wieder gleich auf bei -7. Alex spielte an der 6, einem Par 4, seinen zweiten Schlag vom Fairway, über 159 Yards 12 Fuß hinter die Fahne aufs Grün. Auch wenn man 1000. km entfernt in Deutschland vor dem TV sitzt, fiebert man bei jedem Schlag mit. Mir geht es auf jeden Fall so, besonders dann, wenn ein deutscher Golfer ganz vorn mitspielt. Daumen drücken hatte aber nicht geholfen, denn der Birdieputt ging vorbei. Somit ging er mit einem Par vom Grün und vor Ihm lagen noch 3 Löcher. Zwei Par 3 und ein Par 5, da sollte doch noch was drin sein. Bisher hatte er an allen Par 5 einen Birdie gespielt und bei den Par 3 lag die Chance bei 50/50. OK, das Par 3 an der 7 hat es in sich, denn bis fast zum Grün begleitet auf der linken Seite Wasser den Ball. Alex legte seinen Drive gut hinter die Fahne und lag gut 49 Fuß vom Hole entfernt auf dem Grün. Der erste Putt ging nicht ins Loch und somit spielte ein Par, das 3. in Folge. An der 8 folgte das „einfachste“ Hole des Kurses in Texas. Das Par 5 über 557 Yards hat es aber trotzdem in sich. Den auf den letzten 2/3 der Bahn wartet auf der rechten Seite Wasser! Das Hindernis zieht sich bis hinter das Grün. Also da muss der Drive und die Annäherung passen. Sein Drive kam nach 305 Yards auf der linken Seite des Fairways zum liegen, damit lagen nur noch 258 Yards zwischen Alex und dem nächsten Birdie. Herr Cejka muss es aber auch spannend machen und legt seinen zweiten Schlag in den vorderen Grün Bunker um dann mit dem Bunkerschlag gut 5 Fuß von der Fahne weg zu liegen. Da ist die nächste Birdiechance für den Deutschen und damit wäre er auf einen Schlag an dem Leader dran. Wärend Alex sein 17. Loch spielt ist Holmes mit einer tollen 65er Runde zurück im Clubhaus. Toll, Alex Cejka nutz den Birdie Putt und liegt vor der Neun bei -8 und damit alleine auf den zweiten Platz. Die 9 ist wieder ein Par 3, was eine Länge von 238 Yards hat. Wasser kommt bei diesem Loch zwar nicht ins Spiel, aber dafür lockt das Grün mit großen Bunkern rechts und links. Mist der Drive landet fast auf Fahnenhöhe im linken Grünbunker. Jetzt muss noch ein Par her und er kann entspannt den Drink im Clubhaus geniessen. Es sind nur noch gute 27 Fuß bis zum Hole und die Spannung steigt. Der zweite Schlag landet kurz hinter der Fahne auf dem Grün. Damit hat der deutsche Golfprofi nur noch gute 15 Fuß bis zum Par! Aber es sollte nicht sein, der Parputt fällt nicht und so schließt er mit einem Bogey eine tolle Runde ab. Alex Cejka startet am 2. Tag vom geteilten 2. Platz und liegt damit nur zwei Schläge hinter dem Leader.

profil_martin-kaymerDer zweite Deutsche, Martin Kaymer, will ja die Shell Houston Open als Vorbereitung für Augusta in 7 Tagen nutzen. Martin Kaymer startete in der ersten Runde von Tee 1 und ging wie Alex mit 3 Par in das Turnier. Dann folgten von Ihm 2 Birdie – 2 Par – 2 Birdie. Damit lag er nach den Front Nine bei -4, gleichauf mit Alex Cejka. Auf den Back Nine kam er bis zur 13 zu keiner Verbesserung. Dann folgte Hole 14, einem Par 3 über 216 Yards. Sein Drive landete nicht an der Fahne sondern 19 Yards weg im Grünbunker. Den Bunkerschlag legte er hinter das Grün auf das Vorgrün um dann mit den Putter auf´s Grün zu gelangen. Der Putt zum Bogey ging vorbei und so spielte er leider ein Double Bogey. Damit ging er mit -2 auf die letzten 4 Holes. Jetzt schien der Faden gerissen, denn an der 15 folgte ein Bogey und damit viel er weit zurück. An der 16 spielte er dann mit 3 Schlägen ein Par und jetzt war die Frage, wird er auf den Holes 17 & 18 noch mal angreifen? An der 17 spielte Martin Kaymer wieder ein Par und so ging er mit -1 zum Finale Hole. Auf der 18, einem Par 4 lag er nach einem guten Drive und einer tollen Annäherung nur ein Yard von der Fahne weg. Schließt Martin die Runde mit einem Birdie ab? Super er spielt sein verdientes Birdie und kommt mit einer 70er Runde (-2) zurück ins sonnige Clubhaus.

Am heutigen Tag war für Ihn mehr drin, aber die 14 verhinderte ein besseres Abschneiden. Damit liegt er im hinteren Mittelfeld und muss am heutigen Freitag nachlegen!

In den nächsten Tagen müsst Ihr leider ohne mich auskommen, denn ich bin auf Schloss Krugsdorf mit Freunden und wir spielen dort gepflegt Golf (bzw. werden es versuchen) und pfeilen an unserem Spiel. Denn so ganz langsam geht die Turniersaison auch in Deutschland los und spätestens bis zu meinem eigenen Turnier, muss ich richtig fit sein! 😉

Euer Stephan

 

Shell Houston Open 2015 mit deutscher Beteiligung

Von der 2013er Austragung der Shell Houston Open hatte ich hier schon ausführlich berichtet. Das Turnier ist für viele die letzte Vorbereitung für das Masters in Augusta. Um 12:50 Uhr Ortszeit am Donnerstag startet Greg Owen (ENG) mit Padraig Harrington (IRL) und Martin Kaymer zur ersten Runde von Tee 1. Wenig später geht der zweite Deutsche im Golf Club of Houston • Humble, Texas auf die Runde. Um 13:10 Uhr Ortszeit geht Alex Cejka mit Steven Bowditch (AUS) und Jerry Kelly (USA) von Tee 10 auf die Runde. Aber es sind einige Top Golfer in Houston am Start: Jonas Blixt, Keegan Bradley, Rickie Fowler, Sergio Garcia, Phil Mickelson, Justin Rose, Lee Westwood und Matt Kuchar, die es den beiden Deutschen schwer machen werden.

Für den Spanier Garcia ist die Shell Houston Open das erste Turnier seit Anfang März. Dass er sich in Houston wohlfühlt, bewies er vergangenes Jahr. Damals wurde er Dritter.  Ob Alex Cejka in der hochkarätig besetzten Konkurrenz die oberen Plätze angreifen kann, bleibt abzuwarten. Doch der 44-Jährige darf sich seit dieser Saison PGA Tour-Sieger nennen und hat damit gezeigt, dass man mit ihm rechnen muss. Auch Padraig Harrington gewann in dieser Saison bereits ein Turnier (Honda Classic). Die Erwartungen dürfen also durchaus hochgeschraubt werden, wenn die PGA-Pros ab Donnerstag den 7.422 Yards langen Platz bezwingen. Zum Schluß gibt es wie so oft einen Rückblick auf das Finale von 2014.

Euer Stephan

 

World Golf Championships-HSBC Champions – Finale

Ich hatte Euch ja schon von der ersten Runde und der zweiten Runde von Shanghai berichtet. Der Ausgang des WGC – HSBC Champions musste im Stechen entschieden werden. Nach 72 Löchern teilten sich zwei Spieler die Führung bei elf unter Par, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Bubba Watson, der mit kuriosen Kurven den Ball weiter haut, als die Meisten rennen können, und Tim Clark, der zu den Kürzesten vom Tee zählt, den Ball dafür wie an der Schnur gezogen über den Platz manövriert. Im Stechen sprach dann vieles für den Amerikaner. Es ging zurück auf den 18. Abschlag, das 492 Meter lange Par 5, das Watson kurz zuvor mit Eagle beendet hatte und nach einem getroffenen Drive nur noch ein mittleres Eisen ins Grün hatte. Ganz anders Tim Clark, der vorlegen musste. Wie an jedem Tag. Es lief aber dennoch auf die Entscheidung mit dem kürzesten Schläger heraus. Watson streute seine lange Annäherung in den Bunker und kam nur knapp aus dem Sand. Aus jeweils gut acht Metern ließ schließlich Clark seinen Putt um Zentimeter zu kurz, während Watsons Ball mit der letzten Umdrehung im Loch verschwandt. „Man weiß nie, was man von ihm erwarten soll“, kommentierte Rickie Fowler den Titelgewinn seines guten Freundes, der sich soeben ein Preisgeld von 1,115 Millionen US-Dollar gesichert hatte.

Auch wenn die Entscheidung um den Titel im Playoff fiel, den Höhepunkt des Spannungsbogens erlebte das WGC – HSBC Champions auf den finalen zwei Löchern. Vom Doppel-Bogey bis zum Eagle erlebten die Hauptakteure im Kampf um den Sieg auf dem Par 3 und dem abschließenden Par 5 alles, was der Golfsport zu bieten hat. Mit der vorletzten Gruppe auf dem18. Abschlag bestand bereits die begründete Vermutung, dass elf unter Par zum Einzug ins Stechen reichen würde. Und von einem Stechen war mit Sicherheit auszugehen. Fünf Spieler innerhalb von einem Schlag machten diese Vermutung zu keiner Aussage mit hohen Wettquoten. Dass es dann aber der Spieler sein würde, der die Marke von elf unter Par im Clubhaus setzte, der sich zuvor als klarer Favorit dargestellt hatte, aber auf den Löchern 16 und 17 zerbrach, war die Überraschung des Sonntags und sorgte für den Schlag des Tages. Watsons Mitspieler, Tim Clark, zog nur wenige Augenblicke später nach. Das Stechen stand fest. Die Frage blieb nun nur noch, wie viele am Ende um den Titel mitspielen würden. Martin Kaymer verabschiedete sich mit seiner Annäherung ins Wasser aus dem Kandidaten-Pool. Und auch Graeme McDowell, der die ganze Woche über das Feld angeführt hatte, schaffte auf dem abschließenden Par 5 nur das Par und wurde zusammen mit Hiroshi Iwata und Rickie Fowler geteilter Dritter bei zehn unter Par.

Martin Kaymer ging in der letzten Gruppe, zusammen mit Hiroshi Iwata einen Schlag vor ihm und Graeme McDowell zwei Schläge voraus, ins Finale und eröffnete direkt mit Birdies auf den Bahnen zwei und vier. Die Lücke war geschlossen und die Möglichkeit war da, der erste Spieler seit Tiger Woods (2001) zu werden, der in einem Jahr die Players Championship, ein Major und ein Event der World-Golf-Championship-Serie zu gewinnen. An der hervorragenden Position auf dem Leaderboard änderte sich auch nichts zur Halbzeit. Dann schlichen sich allerdings Probleme in der Längenkontrolle ein. Die Eisen zu kurz, die Putts zu lang. Und schon wanderten zwei Bogeys auf die Scorekarte des Deutschen. Doch das Birdie auf der 14, dem ersten Par 5 der Back Nine, brachte Kaymer wieder zurück ins Titelrennen, das jäh mit dem Wedge ins Wasser neben dem 18. Grün beendet wurde. Am Ende wurde es nur das Doppel-Bogey für Kaymer un die abschließende 73 (+1) für den geteilten sechsten Rang bei acht unter Par. Aber auch dafür gab es noch einmal gut 300.000 US-Dollar Preisgeld.

Für Marcel Siem endet das WGC – HSBC Champions ohne eine Runde unter Par. Zu oft verlor er den Kampf ums Par. Zu oft wanderten blaue (Bogeys) oder gar schwarze Zahlen (Doppel-Bogeys) auf die digitale Scorekarte. Zwar gelangen ihm an den ersten drei Tagen zehn Birdies im Sheshan International GC, auf der anderen Seite aber eben auch drei Doppel-Bogeys und acht einfache Schlagverluste. Und auch am Sonntag setzte sich dieses Bild der ersten Tage fort. Auf der Zehn gestartet, gelangen ihm zum ersten Mal während des zweiten Stopps der European Tour Final Series zwei Birdies auf den beiden Par-5-Bahnen einer Halbrunde. Auf der anderen Seite kassierte er allerdings auf dem kürzesten Par 4 des Platzes auch das vierte Doppel¬-Bogey der Woche. Die Fahne auf dem gerade einmal 260 Meter langen Loch steckte zum großen Finale aber auch besonders trickreich ganz links im Grün, direkt neben einem tiefen Bunker und einer noch tieferen Senke. Auf seinem Weg zurück ins Clubhaus gelangen Marcel Siem dann drei weitere Birdies, allerdings auch neutralisierende Bogeys im Verlauf der Löcher drei bis sechs. So stand die finale 73 (+1) hinter dem Namen des Deutschen. Ein Gesamtergebnis von +5 kostete ihn am Ende drei Plätze für einen geteilten 48. Rang auf dem abschließenden Leaderboard.

Die Augen weit aufgerissen, die Fans im Hintergrund brüllen den Ball voran. Als dieser dann gegen den Fahnenstock prallt und im Loch verschwindet, bricht es, wie in der Vorwoche bei Marcel Siem, auch aus Bubba Watson heraus. Er reißt die Arme nach oben und schreit den Frust der letzten Minuten heraus. Nach seinem Bogey-Doppel-Bogey-Lauf an den Bahnen 16 und 17 verwandelte der Amerikaner, der bis dahin souverän in Führung lag, aus einer Bergablage aus dem Bunker auf der linken Seite des 18. Grüns zum finalen Eagle und setzte die Duftmarke bei elf unter Par im Clubhaus.

Wer einen Schlüssel für gutes Putten sucht, der kann hier mal nachlesen.

Euer Stephan