Commercial Bank Qatar Masters – Finale

In den letzten Tagen hatte ich Euch von dem Turnier in Doha berichtet, Tag 1Tag 2Tag 3. Mr. Peter Harradine konstruierte den Platz in Doha, der alljährlich die Elite der European Tour zum Qatar Masters empfängt. Kakteen wurden aus den USA importiert, tausende Bäume gepflanzt – weiter kennzeichnen natürliche Felsen, zahlreiche Wasserhindernisse und natürlich viel Sand den Wüstenplatz. Das wohl eindrucksvollste Loch auf der Anlage ist die 16, ein Par 4, dessen Grün die meisten Profis vom Tee erreichen können. Dazu muss allerdings eine Felsformation im Flug überwunden werden.

Und auf diesem Loch gelang Branden Grace ein Traumschlag, der schließlich auch den Weg zu seinem sechsten Titel auf der European Tour ebnete. „Sei gut, sei gut, sei gut“, murmelte der Südafrikaner seinem Abschlag hinterher. Er wurde perfekt. Der Ball landete am Anfang des Grüns und rollte bis auf einen Meter an die im hinteren Teil gesteckte Fahne. Grace verwandelte den folgenden Putt sicher zum Eagle und übernahm die Führung. Ein weiteres Birde auf dem Par 5 der 18 brachte dem Südafrikaner schließlich die Clubhausführung, die Marc Warren, in der letzten Gruppe unterwegs, nur per Birdie noch ausgleichen konnte. Doch der Schotte verpasste aus gut fünf Metern seinen Putt zum Stechen. Grace durfte feiern.

Branden Grace notierte am Samstag eine 66 und sicherte sich mit 269 Schlägen bei 18 unter Par den mit gut 353.000 Euro dotierten Titel. Warren schließt das zweite von drei Turnieren im Mittleren Osten auf Rang zwei ab. Bernd Wiesberger bestritt die finalen 18 Löcher an der Seite von Grace und durfte sich lange Hoffnungen auf seinen dritten Tour-Titel machen. Am Ende reichte die 68 nicht ganz für den Pokal, jedoch aber für einen starken dritten Rang. Für die beiden deutschen Starter, die es in die Finalrunden des Turniers geschafft haben, endete der Samstag mit besseren Ergebnissen als noch am Moving Day. Maximilian Kieffer unsterschrieb eine Par-Runde und schließt auf dem 46. Rang ab. Moritz Lampert verbesserte sich mit einer 70 auf den geteilten 65. Platz.

Euer Stephan

Commercial Bank Qatar Masters – Round 3

Quelle: Getty Images

Das war heute nicht der Tag der deutschen Golfer auf der Europeantour. Von den vier gestarteten Jungs blieben ja nur Maxi Kieffer und Moritz Lampert nach dem Cut übrig. Und es war klar, wenn was nach vorn passieren soll, dann müssen diese Beiden angreifen. Frei nach dem Motto: Angriff ist die beste Verteidigung. Oder ist das beim Golf dann doch der falsche Ansatz?!

Bei den Commercial Bank Qatar Masters in Doha lief es für Moritz Lampert heute noch schlechter als am Vortag.  Egal was er heute anstellte, es wollte nicht ein Birdie fallen. Und unterm Strich muss er die Runde mit 5 Bogey an die Seite packen und morgen noch mal Selbstvertrauen für neue Aufgaben „tanken“. Mit der 77er Runde (+5) rutschte er mit insgesamt +2 auf den geteilten 71. und damit vorletzten Platz. Das ist schon ärgerlich und ich weiß aus eigener Erfahrung wie man dann irgendwann ins Grübeln kommt. Ich vermute mal das ist bei Profis nicht anders. Jetzt muss das Motto lauten: Auf der 4. Runde noch mal bei null anfangen und schauen was draus wird.

Bei Maixmilian, der am Vortag eine 68er Rund ehinlegte, lief es heute auch nicht so richtig gut. Unterm Strich spielte er 3 Bogey und nur zwei Birdie, und kam deshalb mit einer 73er Rund (+1) zurück in den Doha Country Club. Er verlor 18 Plätze und liegt vor der Schlußrunde auf den geteilten 39. Platz. Aber wir wollen ja nicht nur auf die Deutschen schauen.

Quelle: Getty Images

Denn ganz vorne auf dem Leaderboard wird es richtig spannend am letzten Tag der Commercial Bank Qatar Masters sein. Es führen gleich 4 Herren mit -13 und dahinter folgen 3 Spieler mit -11. Da kann sich noch sehr viel bewegen und erfreulicher weise ist auch jemand aus dem „deutschsprachigen Raum“ dabei 😉 !! Bernd Wiesberger aus Österreich liegt mit -13 an der Spitze und geht Morgen auf die entscheidene Runde. Die anderen 3 sind Marc Warren (Schottland), Branden Grace (Südafrika) und Emiliano Grillo (Argentinien).  Bernd startet im vorletzten Flight mit Branden Grace und wir drücken natürlich über die „Grenzen“ hinweg dem jungen Österreicher die Daumen. Natürlich behalte ich auch ein Auge auf Maxi und Moritz! Wer auf dem Laufenden bleiben möchte, der findet hier das Leaderboard. Ach und in wenigen Augenblicken geht Alex Cejka in Kalifornien auf seine zweite Runde.

Euer Stephan

World Golf Championships-HSBC Champions – Finale

Ich hatte Euch ja schon von der ersten Runde und der zweiten Runde von Shanghai berichtet. Der Ausgang des WGC – HSBC Champions musste im Stechen entschieden werden. Nach 72 Löchern teilten sich zwei Spieler die Führung bei elf unter Par, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Bubba Watson, der mit kuriosen Kurven den Ball weiter haut, als die Meisten rennen können, und Tim Clark, der zu den Kürzesten vom Tee zählt, den Ball dafür wie an der Schnur gezogen über den Platz manövriert. Im Stechen sprach dann vieles für den Amerikaner. Es ging zurück auf den 18. Abschlag, das 492 Meter lange Par 5, das Watson kurz zuvor mit Eagle beendet hatte und nach einem getroffenen Drive nur noch ein mittleres Eisen ins Grün hatte. Ganz anders Tim Clark, der vorlegen musste. Wie an jedem Tag. Es lief aber dennoch auf die Entscheidung mit dem kürzesten Schläger heraus. Watson streute seine lange Annäherung in den Bunker und kam nur knapp aus dem Sand. Aus jeweils gut acht Metern ließ schließlich Clark seinen Putt um Zentimeter zu kurz, während Watsons Ball mit der letzten Umdrehung im Loch verschwandt. „Man weiß nie, was man von ihm erwarten soll“, kommentierte Rickie Fowler den Titelgewinn seines guten Freundes, der sich soeben ein Preisgeld von 1,115 Millionen US-Dollar gesichert hatte.

Auch wenn die Entscheidung um den Titel im Playoff fiel, den Höhepunkt des Spannungsbogens erlebte das WGC – HSBC Champions auf den finalen zwei Löchern. Vom Doppel-Bogey bis zum Eagle erlebten die Hauptakteure im Kampf um den Sieg auf dem Par 3 und dem abschließenden Par 5 alles, was der Golfsport zu bieten hat. Mit der vorletzten Gruppe auf dem18. Abschlag bestand bereits die begründete Vermutung, dass elf unter Par zum Einzug ins Stechen reichen würde. Und von einem Stechen war mit Sicherheit auszugehen. Fünf Spieler innerhalb von einem Schlag machten diese Vermutung zu keiner Aussage mit hohen Wettquoten. Dass es dann aber der Spieler sein würde, der die Marke von elf unter Par im Clubhaus setzte, der sich zuvor als klarer Favorit dargestellt hatte, aber auf den Löchern 16 und 17 zerbrach, war die Überraschung des Sonntags und sorgte für den Schlag des Tages. Watsons Mitspieler, Tim Clark, zog nur wenige Augenblicke später nach. Das Stechen stand fest. Die Frage blieb nun nur noch, wie viele am Ende um den Titel mitspielen würden. Martin Kaymer verabschiedete sich mit seiner Annäherung ins Wasser aus dem Kandidaten-Pool. Und auch Graeme McDowell, der die ganze Woche über das Feld angeführt hatte, schaffte auf dem abschließenden Par 5 nur das Par und wurde zusammen mit Hiroshi Iwata und Rickie Fowler geteilter Dritter bei zehn unter Par.

Martin Kaymer ging in der letzten Gruppe, zusammen mit Hiroshi Iwata einen Schlag vor ihm und Graeme McDowell zwei Schläge voraus, ins Finale und eröffnete direkt mit Birdies auf den Bahnen zwei und vier. Die Lücke war geschlossen und die Möglichkeit war da, der erste Spieler seit Tiger Woods (2001) zu werden, der in einem Jahr die Players Championship, ein Major und ein Event der World-Golf-Championship-Serie zu gewinnen. An der hervorragenden Position auf dem Leaderboard änderte sich auch nichts zur Halbzeit. Dann schlichen sich allerdings Probleme in der Längenkontrolle ein. Die Eisen zu kurz, die Putts zu lang. Und schon wanderten zwei Bogeys auf die Scorekarte des Deutschen. Doch das Birdie auf der 14, dem ersten Par 5 der Back Nine, brachte Kaymer wieder zurück ins Titelrennen, das jäh mit dem Wedge ins Wasser neben dem 18. Grün beendet wurde. Am Ende wurde es nur das Doppel-Bogey für Kaymer un die abschließende 73 (+1) für den geteilten sechsten Rang bei acht unter Par. Aber auch dafür gab es noch einmal gut 300.000 US-Dollar Preisgeld.

Für Marcel Siem endet das WGC – HSBC Champions ohne eine Runde unter Par. Zu oft verlor er den Kampf ums Par. Zu oft wanderten blaue (Bogeys) oder gar schwarze Zahlen (Doppel-Bogeys) auf die digitale Scorekarte. Zwar gelangen ihm an den ersten drei Tagen zehn Birdies im Sheshan International GC, auf der anderen Seite aber eben auch drei Doppel-Bogeys und acht einfache Schlagverluste. Und auch am Sonntag setzte sich dieses Bild der ersten Tage fort. Auf der Zehn gestartet, gelangen ihm zum ersten Mal während des zweiten Stopps der European Tour Final Series zwei Birdies auf den beiden Par-5-Bahnen einer Halbrunde. Auf der anderen Seite kassierte er allerdings auf dem kürzesten Par 4 des Platzes auch das vierte Doppel¬-Bogey der Woche. Die Fahne auf dem gerade einmal 260 Meter langen Loch steckte zum großen Finale aber auch besonders trickreich ganz links im Grün, direkt neben einem tiefen Bunker und einer noch tieferen Senke. Auf seinem Weg zurück ins Clubhaus gelangen Marcel Siem dann drei weitere Birdies, allerdings auch neutralisierende Bogeys im Verlauf der Löcher drei bis sechs. So stand die finale 73 (+1) hinter dem Namen des Deutschen. Ein Gesamtergebnis von +5 kostete ihn am Ende drei Plätze für einen geteilten 48. Rang auf dem abschließenden Leaderboard.

Die Augen weit aufgerissen, die Fans im Hintergrund brüllen den Ball voran. Als dieser dann gegen den Fahnenstock prallt und im Loch verschwindet, bricht es, wie in der Vorwoche bei Marcel Siem, auch aus Bubba Watson heraus. Er reißt die Arme nach oben und schreit den Frust der letzten Minuten heraus. Nach seinem Bogey-Doppel-Bogey-Lauf an den Bahnen 16 und 17 verwandelte der Amerikaner, der bis dahin souverän in Führung lag, aus einer Bergablage aus dem Bunker auf der linken Seite des 18. Grüns zum finalen Eagle und setzte die Duftmarke bei elf unter Par im Clubhaus.

Wer einen Schlüssel für gutes Putten sucht, der kann hier mal nachlesen.

Euer Stephan