Gestern trafen wir uns mit Freunden aus dem Golfclub Prenden um eine „entspannte 9 Loch“ Runde zu spielen. Wenn ich so zurück blicke dann dachte ich eigentlich am Samstag und auch noch bis Sonntag Vormittag, diese geplante Runde solltest Du mit Gummistiefel in „Angriff“ nehmen. Aber wie so oft in den letzten Wochen, sind die ersten Sonnenstunden schön, dann leert sich der Himmel aus und die letzten Sonnenstunden ist es wieder schön. So war es dann auch am Sonntag, als wir uns trafen. Pünktlich zur Tee Time zeigte sich Brandenburg von der schönen Seite und man konnte die Jacke oder Weste ins Bag legen. Drei Männer spielten im ersten Flight und die vier Damen folgten uns dann 10 Minuten später.
Also machte ich mich voller Tatendrang an die 1 ran. Gegen die Golfregeln drängelte ich mich auch noch vor und „ergaunerte“ mir einfach mal die Ehre;-)! Golfball aufgeteet – Driver positioniert – Stand ausgerichtet – Ziel ins Visier genommen und dann -> Blob! Nah gut der Ball viel nicht vom Tee, aber vor versammelter „Mannschaft“ hatte ich die erste „Lady“ im Bag!
Hier noch eine kurze Erklärung, was das für mich zur Folge hatte: Im deutschsprachigen Raum wird eher der Ausdruck „Dame“ verwendet. Es ist ein missglückter Abschlag eines männlichen Spielers, wobei der Ball nicht einmal über die Abschlaglinie des kürzesten Damen-Abschlages fliegt. Wird auch als „Girlie“ oder eben „Lady“ bezeichnet. Üblicherweise lädt der Spieler, der die „Dame“ gespielt hat, die Mitspieler seines Flights nach der Runde auf ein Getränk im Clubhaus ein.
Das erste Loch ging dann auch durchwachsen für mich zu Ende. So nach und nach kam ich dann etwas besser ins Spiel, wobei ich heute beim putten echt auch mal Pech hatte. Der eine oder andere Putt fiel gerade so rein – das zeigt jawohl mein Gefühl, aber an der 9, einem Par 3 Loch hatte ich die erste und natürlich auch letzte Chance 😉 auf einen Birdie. Das erste mal schaffte ich es vom Abschlag direkt auf´s Grün und der Ball blieb so ca. 2 Meter vor der Fahne liegen. Eine genauere Beschreibung vom Loch 9 findet Ihr hier. Der Putt war grundsätzlich auch sehr gut, aber mein Ball stand gestern mit mir auf „Kriegsfuss“! Gut 10 cm vor dem Loch zog er (der Ball) die Handbremse (Woher er diese auch immer hatte) und kam 5 cm vor dem Loch zum liegen. OK, ich habe es dann geschafft ein Par zu spielen, aber viel schöner hätte mir der Birdie zu Gesicht gestanden, oder!? Wenn Ihr Euch das Loch 9 auf dem Fontaneplatz anschaut, dann ist das eigentlich nicht das Drama, aber irgendwie versagen wir an diesem Loch ganz oft und beenden die Runde dort mit einem Bogey oder Doublebogey.
Aber jetzt noch einmal ein paar Löcher zurück! Irgendwie waren wir Jungs heute der Meinung, nur die Damen spielen langweiliges Golf und bleiben auf dem Fairway. Der eine oder andere Herr wollte etwas mehr „Aktion“ und versenkte seinen Ball im Rough. So „klebten“ uns die Damen, obwohl ein Spieler mehr, immer an den Fersen. Irgendwann zwischen Loch 6 und 7 kam es dann auch noch zu einer Begegnung der anderen Art. Zwei Männer spielen 6 Löcher zusammen und stellen dann fest, dass sie sich schon seit Ewigkeiten kennen und gefühlte 30 Jahre nicht gesehen haben. So wurde ab dem Abschlag an der 7 schwer in Erinnerungen „gewühlt“!
Außerdem habe ich heute noch einen enorm wichtigen Fachbegriff in Sachen Golf kennen gelernt. Unser Flightpartner aus Prenden schlug an der 6 fast eine Lady, also der Ball landete gute 10 Meter hinter den Damenabschlag. Locker und lässig sagte er uns, das war eine schottische Lady! Wir „Anfänger“ schauten uns an und dann kam die Erklärung: Eine schottische Lady ist ein Schlag, der es gerade so über den Damenabschlag schafft. Schottisch deshalb, weil er sich damit die Runde gerade noch so sparen kann (geizig, oder)! Ich erwähnte dann nur, dass das wohl bedeutet, dass wir dann im Clubhaus eine Runde leere Gläser bekommen 😉 !
Wir hatten auf jeden Fall unseren Spaß und ließen den Abend bei einem Getränk in der Sonne auf der Clubhausterrasse in Golf in Wall ausklingen. Mal sehen was sich so bei den nächsten Runden auf dem Golfplatz tut! So und jetzt noch ein passender Golferwitz zum Abschlusssssss – Fore!
Ein sonniger Sonntagmorgen. Peter macht einen Probeschwung, blickt Richtung Fahne und beginnt den Ball anzusprechen, da tönt es aus den Lautsprechern des Clubhauses: „Der Spieler am Damenabschlag wird gebeten, sich auf den Herrenabschlag zu begeben!“
Peter versucht sich zu konzentrieren, da kommt erneut die Durchsage: „Der Spieler am Damenabschlag wird gebeten, sich auf den Herrenabschlag zu begeben!“
Jetzt hat es Peter satt, und er brüllt Richtung Clubhaus: „Könnte der Ansager im Clubhaus vielleicht das Maul halten, damit ich meinen zweiten Schlag machen kann?!“
Euer Stephan